Nach rund 9 Monaten Bauzeit wurde der Neubau auf einem historischen Schwimmponton, am Freitag, 22. November 2024, um 10:30 Uhr feierlich eingeweiht. Zur Feierstunde wurden neben vielen Vereinsmitgliedern und Projektunterstützern, der Senator für Kultur und Medien, Herr Dr. Carsten Brosda und der Entwurfsverfasser, Herr Prof. Volkwin Marg (gmp Architekten) begrüßt.
Das neue Gebäude soll zukünftig als Besucher- und Informationszentrum über die in Oevelgönne vertäuten historischen Schiffe und die Arbeit des Vereins informieren.
Bereits am 19.September 2024 verholte der Ponton mit zwei Schleppern von seinem Bauplatz bei HC HAGEMANN GmbH & Co. KG im Harburger Binnenhafen, auf seinen endgültigen Liegeplatz im Museumshafen Oevelgönne.
Der ca. 150 m² große Besucherraum bietet unseren Gästen einen faszinierenden Rundumblick auf die historischen Schiffe des Museumshafens und direkt daneben den aktiven Hamburger Hafen, mit seinem Containerumschlag auf der gegenüberliegenden Elbseite. Im neuen Besucherraum werden wir zukünftig über die im Museumshafen Oevelgönne beheimateten historischen Schiffstypen und die Arbeit unseres Vereins informieren. Damit wird der Museumshafen als Teil der museal-maritimen Einrichtungen der Stadt die für seine Besucher nochmal aufgewertet. .
Die Räumlichkeiten werden nicht nur als Informationsplattform dienen, sondern auch für Fortbildungen, Versammlungen, Vorträge und Abendveranstaltungen zur Verfügung stehen. Besuchergruppen finden hier einen Ausgangspunkt für Führungen durch den Museumshafen.
Der Neubau beherbergt zudem zwei Büroräume und vereinseigene sanitäre Anlagen, mit einer Dusche für Besatzungen von Gastschiffe, die die Infrastruktur des Museumshafens weiter stärken.
Die Gesamtkosten in Höhe von rund 2 Millionen Euro für das Besucher- und Informationszentrum stammen aus dem Sanierungsfonds der Hamburgischen Bürgerschaft, aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Haushalt der Hamburger Behörde für Kultur und Medien und aus privaten Spenden, die der Museumshafen Oevelgönne e.V. als Eigenmittel für das Projekt sammeln konnte.
„Wenn der Hamburger Hafen das Tor zur Welt ist, ist der Museumshafen Oevelgönne ein ganz besonderes Tor zum Wissen über unsere Vergangenheit und Tradition. Die hier liegenden historischen Schiffe, liebevoll restauriert und in Stand gehalten, erzählen die Geschichte unserer Stadt und unserer Seefahrt. Zahlreiche Ehrenamtliche stecken ihre Leidenschaft, häufig auch ihr Geld und ihr Wissen in die Pflege und Restauration dieser Zeitzeugen, die ansonsten schon längst von den Wellen der Zeit fortgetragen worden wären. Ihnen allen gebührt unser aufrichtiger Dank. Mit viel Willenskraft und Beharrlichkeit ist jetzt mit dem Besucherzentrum ein neuer Raum für Austausch und für die Weitergabe von maritimem Wissen entstanden. Er wird den Besucherinnen und Besuchern viele spannende Informationen bieten und steht zugleich für die Tatkraft des Vereins und die gemeinsame Arbeit für ein Ziel.“
„Ich bin stolz auf den Bürgersinn der Hamburger. Um ihre alten segelnden und dampfenden Gebrauchsfahrzeuge in die Zukunft zu retten, hatten anfangs 7 Segler den Oevelgönner Museumshafen gegründet. Unsere Bürgerinitiative von 1976 wurde anfangs belächelt, sogar kritisiert, schließlich respektiert, dann bewundert und heute wohlwollend öffentlich unterstützt.
Die Mutter aller nachfolgenden deutschen Museumshäfen mit inzwischen 9 eigenen historischen Schiffen in Fahrt ist eine maritime Hamburger Attraktion geworden, – segelnd, dampfend, motorend -, samt Feuerschiff, Eisbrecher und Schwimmkran unterwegs. Lauter Perlen auf und an der Elbe, am Anleger das Unterfeuer von Pagensand und auf dem Wasser das neue schwimmende Besucherzentrum mit dem alten Finkenwerder Fischkutter „Freiherr von Maltzahn“ davor. Das macht Freude.“
„Seit 10 Jahren arbeite ich ehrenamtlich im Vorstand des Museumshafens mit und seitdem treiben wir das Projekt voran. Jetzt bin ich glücklich und stolz, sagen zu können: der hohe Zeiteinsatz und das Engagement haben sich gelohnt!“
„Vor mehr als 10 Jahren hatte ich die Idee zu diesem Besucherzentrum. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass so viele Menschen in der Stadt zu dessen Verwirklichung beigetragen haben und auch über schwierige Projektphasen nicht mutlos wurden. Das neue Haus schafft hoffentlich eine Verbindung zwischen den Menschen, die sich für die schwimmenden Denkmäler unsere Stadt einsetzen. Hamburg verfügt nämlich über die europaweit größte Flotte an Traditionsseglern, historischen Dampfschiffen und Behördenfahrzeugen und diese gilt es gemeinsam der Nachwelt zu erhalten – und zwar in Fahrt!“
Daniel Wickersheim, Büro PlanWerk° (Architektur & Energieberatung Wickersheim Mannsfeld PartG mbB): „Wir haben auf Grundlage des Entwurfes des Architekturbüros gmp die Genehmigungs- und Ausführungsplanung sowie die Ausschreibung und Bauüberwachung für dieses sehr spannende und besondere, schwimmenden Projekt geleistet. Mit der jahrelangen Erfahrung im Büro PlanWerk° bei der Konzeptionierung und Umsetzung schwimmender Gebäude und Hausboote, sowie der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Museumshafen und allen beteiligten Fachplanern und Handwerksbetrieben, ist dieses Projekt nicht nur besonders gut gelungen, sondern hat uns allen auch viel Spaß gemacht.“